Text von Dr.Daru Huppert
Schon der Titel der Ausstellung – Let’s not Do This Again –kündigt einen Gestus der Auflehnung an, der die neue Bilderserie kennzeichnet. Das Glatte und ironisch Liebliche früherer Arbeiten ist zurückgenommen, um einen ungestümen malerischen Gestus zu weichen. In den neuen Bildern sind die starken Farben unverdünnt, die Leinwand ungrundiert, das Auftragen der Farbe ist roher und heftiger geworden. Der malerische Akt selbst ist in den Mittelpunkt gerückt und die aufgetragene Farbe hat eine haptische, beinahe performative Qualität angenommen.
Thematisch sind Frauengestalten und Papierkorbe im Zentrum der Arbeiten. Frauen, deren Füße im Schlamm stecken oder die in einem brennenden Papierkorb stehen; Frauen, deren untere Leibeshälfte wie aufgelöst erscheint oder die von einer Fleischfressenden Pflanze bedroht sind. Obwohl die Frauen – oft die Malerin selbst – isoliert sind, scheinen sie unbekümmert und in ihrer verwundbaren Fleischlichkeit allen Widrigkeiten zu trotzen, so, als wären die Frauen bereit, in einem Liebestanz mit der sie fressen wollenden Pflanze einzutreten. Papierkörbe, sonst Bewahrer des Abfalls, werden in diesen Bildern zu einem Schoß neuer, wenn auch unheimlich anmutender Generativität. Was in diesen Werken geboren wird, hat nur noch scheinbar eine liebliche Gestalt, es kündigt sich etwas Aufrührerisches und Ungestümes an.
Schon Darrers frühere Werke zeigten durch ihren Bild-gewordenen Witz eine beträchtliche Nähe zum Unbewussten an. Die neuen Bilder durchqueren Traumlandschaften, von denen es schwer zu sagen ist, ob sie fröhlich oder düster oder fröhlich-düster sind. Was explosiv aus diesen Bildern hervortritt ist das Aufbegehren der eigenen, verwundbaren Fleischlichkeit, einer Fleischlichkeit die durch den ungestümen Malakt eine beinahe beklemmende Dichte und Dringlichkeit annimmt.
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